Holunder-

tut Wunder.

 

Es ist schon wieder soweit: der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) zieht mich zum zweiten Mal im Jahr in seinen Bann. Während ich im Frühjahr über den Duft seiner Blüten ins Schwärmen kam, sind es jetzt die Beeren, die wie schwarze Perlen am Strauch glänzen. Auch die Stare haben sie längst entdeckt und ich muss mich wohl beeilen, wenn ich noch etwas von der Köstlichkeit abbekommen möchte.

 

Wirkungen des Holunder für unsere Gesundheit 

Die Heilwirkungen lassen sich vor allem auf die Flavonoide zurück führen. Sie gehören zu den Sekundären Pflanzenstoffen und verleihen den Beeren ihre Farbe. Flavonoide wirken entzündungshemmend und antioxidativ. Das heißt, sie schützen unsere gesunden Zellen vor dem Angriff sogenannter Freier Radikale. Dabei handelt es sich um unvollständige Moleküle, die in der Lage sind, anderen Molekülen ein passendes Elektron zu entreißen. So werden die „bestohlenen“ Moleküle selbst zum Freien Radikal. Die dadurch ausgelöste Kettenreaktion kann unsere Gesundheit massiv schädigen. Ist zum Beispiel die Zellmembran betroffen, können bestimmte Proteine ihre „Türsteher“-Funktion nicht mehr erfüllen und schädigende Stoffe können einfach in die Zelle gelangen. Wir sind ständig Freien Radikalen ausgesetzt –  durch Stoffwechselprodukte und Umwelteinflüsse. Die Flavonoide im Holunder gehören zu den stärksten Antioxidantien. Es sind Moleküle, die sozusagen großzügig ein Elektron abgeben, ohne selbst zum Freien Radikal zu werden. Ihre gesundheitliche Wirkung resultiert also aus der Beendigung der Kettenreaktion. Außerdem sind die Beeren sehr ballaststoffreich und liefern viel Vitamin A und C sowie Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium und Eisen.

 

 

Nur reife, gekochte Beeren und die Blüten sind ungefährlich

Während man früher auch Rinde und Blätter für einen abführenden Tee nutzte, beschränkt man sich heute lieber auf die Verwendung von Blüten und Beeren.  Die Beeren sollten Sie gründlich verlesen. Nur reife, schwarze Beeren, die in jedem Fall gekocht werden müssen, dürfen verwendet werden. Sonst besteht Vergiftungsgefahr. Alle Teile des Holunder enthalten das Glycosid Sambunigrin, das die giftige Blausäure freisetzt. Übelkeit und Erbrechen sowie Magenkrämpfe und Durchfall gehören zu den Symptomen einer Blausäurevergiftung. Mit zunehmender Reife der Beeren sinkt der Gehalt an Sambunigrin in den Beeren. Und so sind nicht zu große Mengen der reifen, gekochten Beeren für gesunde Erwachsene unbedenklich.

 

So nutzen Sie Holunder für kleine Köstlichkeiten

Pflücken Sie die ganzen Dolden. Die Beeren lassen sich gut mithilfe einer Gabel von den Dolden streifen. Die verlesenen Beeren verarbeite ich zunächst zu Saft. Daraus können dann auch andere Köstlichkeiten (z.B. Gelee und Likör) werden. Probieren Sie doch auch mal ein Kompott. Im Vergleich zum Saft punktet es durch den hohen Gehalt an Ballaststoffen.

 Mithilfe der Blüten lassen sich sommerlich leichte Getränke herstellen. Und ihr Gebrauch als Tee ist denkbar einfach. Trocknen Sie die Blüten, so können Sie in der Erkältungszeit von den gesundheitlichen Wirkungen profitieren. Sie wirken schweißtreibend und entwässernd. Die Nieren werden regelrecht durchspült und Krankheitserreger werden ausgeleitet. Die entwässernde Wirkung ist auch positiv für unser Herz. Für den Tee überbrühen Sie 2 TL getrocknete Blüten mit 1/4 l kochendem Wasser und lassen diesen 10 Minuten abgedeckt ziehen.

Besonders lecker sind die Blüten auch, wenn man sie in Pfannkuchenteig ausbäckt. Hier finden Sie mein Lieblingsrezept.

Gut zu wissen

 

Es wird erzählt, dass Frau Holle unter dem Hollerbusch wohnt.
Sie soll den Kranken ihre Krankheit abnehmen und diese in einen großen Topf werfen, der ständig über dem Feuer ist. Andere sagen, dass im Holunder der gute Hausgeist wohnt, der vor allerlei Unheil bewahrt. Deshalb sollte man einen Holunderbusch niemals umschlagen.

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